Saule Baidauletowa


Ich, Baidauletowa Saule, bin 1956 im Gebiet von Dschambul (jetzt Taras) in dem kleinen kasachischen Dorf "Kasachstan" geboren und aufgewachsen.
Meine Eltern und wir zehn Kinder hielten fest zusammen und ich erlebte eine glückliche Kindheit. Meine Mama war sehr gottesfürchtig und sie erinnerte uns immer wieder daran, dass es einen allmächtigen Gott gibt. Mein Vater war vom Kommunismus überzeugt und legte viel Wert darauf, dass wir auch die russische Sprache und einen Beruf erlernten.
1973 beendete ich die Mittelschule. 1978 beendete ich das Technische Institut in Dschambul und begann, als technischer Ingenieur in einer grossen Fabrik zu arbeiten, in der Leder und Fell verarbeitet wurde. 1983 heiratete ich. Ein Jahr später wurde mein ältester Sohn geboren. Nach einiger Zeit verstärkte sich mein innerer Kampf, der sich gegen die richtete, die mich umgaben, und ich wurde mit meinem Leben unzufrieden. Ich sah keinen Sinn mehr. Das alles führte zur Scheidung.

Suche nach Gott

1991 versuchte ich noch einmal neu anzufangen. Ich dachte, ich könnte anderen helfen, besser zu leben, aber durch menschliche Anstrengungen kommt man nicht weit. Mein zweiter Mann war ebenfalls Alkoholiker. Ich bemühte mich, vor anderen Menschen Anerkennung für meine guten Taten zu erhalten, aber das half mir letztlich auch nicht, die Last des Alltags tragen zu können. Das Leben wurde unerträglich und als ich wegging, um mit meinen beiden Söhnen Muchan und Aitbek alleine zu leben, waren sie 10 und 3 Jahre alt.
In dieser Zeit, um das Jahr 1995, wurden im Zuge der Perestroika viele Fabriken geschlossen. Ich verlor meinen Arbeitsplatz.
Nun versuchte ich auf dem Markt zu handeln. Immer wieder fragte ich mich, warum in meinem Leben vieles nicht so kommt, wie ich es ersehnte und plante. Und die Gedanken: "Gibt es Gott wirklich?", "Wo finde ich wahres Glück?", "Gibt es eigentlich wahre Liebe wirklich?", beschäftigten mich und ich war ständig auf der Suche nach der Wahrheit, nach Gott.
Als ich dann am 29. September 1996 in eine christliche Gemeinde in Almaty kam, wusste ich sofort, dass dies die Antwort auf meine verzweifelten Gebete war. Ich kniete nieder und bat Jesus, mein ganzes Leben in Seine Hand zu nehmen.


Seitdem veränderte sich mein Leben vollständig. Am 29.11.1997 fand meine Taufe statt. Jetzt wohne ich in einer Einzimmerwohnung in Almaty. Meine Söhne sind jetzt 15 und 7 Jahre alt. Sie kennen den lebendigen Gott auch schon und der Kleine geht in die Kinderstunden. Ich bin glücklich, denn jetzt habe ich Freude und Frieden im Herzen.

Gottes Wort bringt Frucht

Aus meiner Familie sind nun schon sechs Personen gläubig. Als mein jüngster Bruder Mirbek, seine Frau Aiman und eine andere Schwägerin begannen, Jesus bewusst nachzufolgen und getauft wurden, war mein Herz übervoll von Freude und Dank an Gott.
Mein Bruder wohnt mit seiner Familie in meinem Heimatdorf und gibt die frohe Botschaft weiter. Er verteilt viel Literatur. Seit unser Vater, bei dem er wohnte, in diesem Jahr gestorben ist, lädt er Interessierte nach Hause ein und erklärt ihnen das Evangelium. Alle meine Geschwister und Verwandten kennen Gottes Wort und haben viele Bücher und Traktate gelesen, Kassetten gehört. Manche ärgern sich, aber es gibt auch heimliches Interesse und aus Angst vor Menschen wagen sie sich nicht zu öffnen.
Es gab viele Probleme und sie sind auch jetzt noch da, weil unser Volk blind an Mohammed als den Gesandten Gottes glaubt und in vielen okkulten Traditionen und Bindungen verstrickt ist. Wir beten regelmässig für unser Volk und besonders für unser kleines Aul (= Kasachendorf), in dem alle unsere Verwandten wohnen.
Ich kenne nun den Weg zum Leben im Frieden mit Gott, in der Gewissheit der Vergebung und des ewigen Lebens. Ich möchte nach Gottes Willen leben und arbeiten.
Vielen Dank allen Brüdern und Schwestern in Deutschland für all ihre Gebete und Unterstützung. Bitte beten Sie weiter für uns, denn jetzt ist eine entscheidende Zeit für unser Volk. Noch nie zuvor konnten sie so gut mit dem Evangelium erreicht werden.
Vielen Dank für alle Literatur, Kassetten und dass Sie uns ermöglichen, Evangelisationsreisen zu unternehmen. Denn wir wissen nicht, wie lange diese Offenheit noch andauert und wollen, dass im Himmel noch viel, viel mehr Kasachen sein werden.
Gott sei Dank für Seine Liebe. Er segne Sie.